„Gemeiner Holzbock“. So lautet der Name der Zeckenart, die am häufigsten in unseren Breitengraden vorkommt. Nicht gerade ungefährlich sind die nur wenige Millimeter großen Tierchen. Sie ritzen mit ihren Saugwerkzeugen eine winzige Wunde in die Haut, verankern sich an dieser Stelle und saugen Blut. Wer in der Natur unterwegs ist, sollte sich gegen Angriffe schützen (siehe Tipp-Übersicht unten). Dabei übertragen etwa zwei Prozent der Zecken sogar die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Auf den ersten Blick erscheint die Gefahr also gering – im schlimmsten Fall kann aber eine Infektion nach Zeckenbiss beim Menschen bleibende Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen auslösen.
Hierzulande gilt in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und im südöstlichen Thüringen ein erhöhtes Zeckenrisiko. In Europa sind die Insekten unter anderem in Österreich, der Schweiz, Schweden, Kroatien, Slowenien, Polen und Ungarn verbreitet. Wer dort wohnt oder Urlaub macht, kann sich gegen FSME impfen lassen.
Für Menschen aus deutschen Risikogebieten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Impfkosten. Wer in ausländische Risikogebiete reist, sollte zuvor mit seiner Krankenkasse klären, ob sie die Kosten für die Impfung übernimmt.
Gegen Borreliose, kann ebenfalls nach Zeckenbefall auftreten, ist bislang noch keine Impfung möglich. Bricht die Krankheit aus, übernimmt die Krankenkasse jedoch die Arzt- oder Krankenhauskosten.
Keinen Ersatz zahlt die Kasse aber für notwendige Umbaukosten, falls es zu dauerhaft gesundheitlichen Schäden kommt. Diese lassen sich nur über eine private Unfallversicherung abfedern. Kommt es beispielsweise zu einer Lähmung der Beine, zahlt die private Unfallversicherung eine Entschädigung entsprechend des Grades der Beeinträchtigung. Doch Vorsicht: Nicht alle Versicherer schließen Zeckenbisse mit ein. „Deshalb sollte man bei Verträgen darauf achten, dass auch Infektionen durch eine Erweiterungsklausel mit abgedeckt sind“, rät Michael Schwarz, Leiter Sachversicherung bei MLP.
Infektionen vorbeugen – 4 Tipps:
Wer in der Natur unterwegs ist, sollte, etwa mit langen Hosen, langärmligen T-Shirts und Kopfbedeckung, möglichst viele Hautstellen bedecken. Hosenbeine können in die Socken gesteckt werden. Insektenschutz-Spray kann ebenfalls sinnvoll sein.
Insekten bevorzugen Körperstellen wie Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln oder Kniekehlen. Diese Stellen gilt es also, nach einer Wanderung im Wald oder über Wiesen gründlich zu prüfen.
Wer eine Zecke entdeckt, muss sie schnellstmöglich herausziehen, um eine Entzündung zu vermeiden. Am leichtesten gelingt das mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange. Anschließend die Wunde gut desinfizieren.
Ist sich der Gebissene nicht sicher, ob die Zecke wirklich ganz entfernt ist, oder treten später ringförmige Rötungen auf der Haut oder Grippesymptome auf, sollte sich sofort ein Arzt die Sache ansehen.
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